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II. Multilaterale Normandie-Gespräche der Jugend
Dezember 2021
LEIPZIG. DEUTSCHLAND
Geschlossene Grenzen und die auch durch die COVID-19-Pandemie immer größer werdende Distanz unterstreichen die Notwendigkeit des Dialogs zwischen Vertretern der Zivilgesellschaft. Dieser Austausch erhält zusätzliche Relevanz, wenn nichtstaatliche Akteure Themen von so umfassender politischer Bedeutung für den Dialog zwischen Ost und West zum Erhalt des Friedens in Europa wie den langwierigen Konflikt in der Ostukraine besprechen.
Bedauerlicherweise existiert die Ukraine-Krise bereits seit sieben Jahren, wobei eine langfristige Lösung noch lange entfernt zu sein scheint. Trotz einiger weniger Verbesserungen sind die diplomatischen Bemühungen der beteiligten Akteure in eine Sackgasse geraten. Als Vertreter von vier Ländern, die im Rahmen des Normandie-Formats über die Lösung des Ukraine-Konflikts verhandeln, glauben wir, dass wir wesentlich zur Ausarbeitung einer nachhaltigen Beendigung dieser Krise beitragen können.
Aus diesem Grund haben wir, inspiriert und unterstützt vom Auswärtigen Amt, eine Initiative eingeleitet, welche junge, engagierte Menschen aus Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine zusammenbringt, damit sie ihre Erfahrungen und Visionen zur Überwindung gemeinsamer Probleme in einer gleichberechtigten, respektvollen und offenen Diskussion austauschen können. Zur Unterstützung von DRJUG e.V. in dieser anspruchsvollen Aufgabe beteiligen sich in diesem Jahr folgende NGOs: Zentrum für deutsche humanitäre Studien aus Russland, Youth Association for a Greater Europe aus Frankreich und National Diplomacy; Ukrainische Union jüdischer Studenten aus der Ukraine.
Die weitreichende und umfassende Arbeit internationaler Organisationen, wie der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), in der Ukraine schafft ein Bewusstsein für das Leid der Menschen. Es sind jene Menschen auf allen Seiten, die am verletzlichsten und ungeschütztesten sind und die unter dem bewaffneten Konflikt am meisten leiden. Weiterhin zielen die Jugendgespräche darauf ab, eine ständige Dialogplattform für den Austausch zivilgesellschaftlicher Akteure zu entwickeln, welche nicht nur die Standpunkte der Staats- und Regierungschefs widerspiegelt, sondern auch eigene Visionen zur Beendigung dieser Krise vorschlägt. Ziel der Initiative ist, neben der Entwicklung neuer Kontakte und Netzwerke von zukünftigen Entscheidungsträgern, die Verabschiedung eines gemeinsamen Communiqué, das im Anschluss den jeweiligen Ministerien und staatlichen Stellen mit konkreten Vorschlägen zur Lösung der Probleme im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ostukraine übermittelt wird.
Die Jugend-Normandie-Gespräche finden vom 06. bis 09. Dezember mit Vertretern aus jedem Land statt. Im Rahmen der Gespräche planen wir unter anderem, unsere Teilnehmer in drei Arbeitsgruppen aufzuteilen, in denen sie konkrete Kooperationspunkte in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Sicherheit ausarbeiten und dabei besonders betonen sollten, welche Rolle zivilgesellschaftliche Akteure in diesem Prozess spielen können. Aus diesem Grund suchen wir Studierende und junge Fachkräfte aus relevanten Bereichen, die nicht nur Fachkenntnisse und Erfahrungen einbringen, sondern später auch als Botschafter der Forumsergebnisse und -ideen dienen. Am Rande der Gespräche wollen wir uns mit Politikern, Journalisten, Vertretern multilateraler Organisationen (teilweise im Online-Format) treffen, um auf spezifische Kenntnisse zurückgreifen, die für das Communiqué erforderlich sind.
Neben dem Hauptprogramm organisieren wir verschiedene Veranstaltungen, im Zuge welcher die Teilnehmer durch die Diskussion mit Zeitzeugen, Exkursionen und Workshops die wechselvolle Geschichte und kulturelle Identität der teilnehmenden Länder kennenlernen sollen.
Leipzig & online. Dezember 2021
Warendorf (online). November 2020
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